Der Schatz im Silbersee (Film) (2024)

Der Schatz im Silbersee ist ein Film, den der Regisseur Harald Reinl im Jahr 1962 für die Rialto-Film im damaligen Jugoslawien drehte. Es ist eine deutsch-jugoslawische Co-Produktion, die mit der jugoslawischen staatlichen Jadran-Film gemeinsam realisiert wurde. Der Film basiert auf dem Roman Der Schatz im Silbersee von Karl May.

Inhaltsverzeichnis

  • 1 Handlung
  • 2 Hinter den Kulissen
  • 3 Handelnde Personen
    • 3.1 und Synchronsprecher(innen)
    • 3.2 Hauptcharaktere
    • 3.3 Wichtige Nebencharaktere
    • 3.4 Nebencharaktere
    • 3.5 Klein- und Hintergrundcharaktere
  • 4 Orte
    • 4.1 Handlungsorte
    • 4.2 Erwähnte Orte
  • 5 Einzelnachweise

Handlung[]

Im Saloon von Tulsa sitzt der junge Fred Engel und spielt mit Freunden Karten. Er erzählt nebenbei, dass sein Vater, Erik Engel, bald zurückkehre und sie dann richtig reich seien. Im Saloon befinden sich auch Sam Hawkens und sein Freund, der Präriepoet Gunstick Uncle.

Gleichzeitig ist die Postkutsche nach Tulsa unterwegs. In ihr sitzen Erik Engel und Cornel Brinkley, der unter dem Namen Brown reist. In einer Schlucht wird die Postkutsche überfallen, die Kutscher erschossen. Brinkley, der Kopf einer großen Räuberbande ist, die als Tramps bekannt sind und die Kutsche überfallen haben, ersticht Engel und nimmt ihm die Hälfte einer indianischen Schatzkarte ab. Die Tramps verstecken die Leichen der Kutscher, die Postkutsche fährt mit dem toten Erik Engel weiter.

Wenig später kommen der Apatschenhäuptling Winnetou und sein weißer Blutsbruder Old Shatterhand am Ort des Überfalls vorbei. Sie finden Spuren, die toten Kutscher und die Reisetasche von Erik Engel. Beiden ist klar, dass es die Tramps gewesen sein müssen, die diese Gegend unsicher machen. Winnetou folgt den Spuren der Tramps, Old Shatterhand nimmt die Reisetasche in Verwahrung und reitet nach Tulsa weiter, um dort weitere Informationen einzuholen.

Die ausgeraubte Kutsche erreicht Tulsa. Die Freude über die eintreffende Kutsche in Tulsa wird rasch von der Tatsache getrübt, dass die Kutscher fehlen und der einzige Passagier tot im Wagen liegt. Keiner kann sich einen Reim darauf machen, weshalb die Kutsche überfallen wurde. Der Posthalter erklärt, dass keine Wertsachen transportiert wurden, sondern nur zwei Passagiere, nämlich Engel und ein gewisser Brown. Fred hat umgehend den Verdacht, dass dieser Mann für den Tod seines Vaters verantwortlich ist und macht sich auf die Suche nach dem Mörder. Sam Hawkens, Gunstick Uncle und noch einige Männer aus Tulsa folgen ihm.

Einige Meilen von Tulsa entfernt, rastet Old Shatterhand. Fred, der den anderen weit voraus reitet, bemerkt den einsamen Westmann. Weil am Sattel eines der beiden Pferde Erik Engels Reisetasche hängt, glaubt Fred, er habe Brinkley gefunden und greift Old Shatterhand an, der ihn sich trotz seiner gefürchteten Schmetterfaust nur mit einiger Mühe vom Leib halten kann. Als der Rest vom Aufgebot aus Tulsa eintrifft, sind die Männer - abgesehen von Sam und Gunstick Uncle - ebenso wie Fred überzeugt, dass der Angegriffene der Mörder ist und sind dafür, ihn aufzuhängen. Sam kann das Missverständnis aufklären und beschimpft die Männer aus Tulsa für ihre Unwissenheit um Hatatitla, den Henrystutzen und den Bärentöter, die unverwechselbare Kennzeichen für Old Shatterhand sind.

Mit Fred, Sam Hawkens und Gunstick Uncle kommt Old Shatterhand nach Tulsa und nimmt im Saloon Quartier. Während er sich den in den letzten Wochen der Jagd gewachsenen Bart abrasiert, berichtet Fred Engel, dass sein Vater und dessen Freund Patterson die Schatzkarte von einem alten Indianer bekommen haben und den Schatz im Silbersee mithilfe dieser Karte heben wollen. Engel war nach Salt Lake City gereist, um den Claim für sich und Patterson registrieren zu lassen. Der junge Mann kann sich nicht erklären, wie jemand überhaupt auf die Idee gekommen ist, die Karte bei seinem Vater zu vermuten und sie ihm abzunehmen - zumal der Teil, den Engel bei sich hatte, für sich wertlos ist, denn die zweite Hälfte hat Patterson, mit dem Fred und sein Vater sich auf Butlers Farm, einer festungsgleichen Ranch in der Nähe von Tulsa, treffen wollte.

Ein Geräusch macht die Freunde aufmerksam. Sam schießt aus dem Fenster und ist sicher, jemanden getroffen zu haben, aber der Spion - der Quacksalber Hartley, der sein angebliches Wundermittel Aqua Salamandra im Saloon feilbietet - ist weg. Old Shatterhand und den Männern, die in seinem Zimmer versammelt sind, ist klar, dass die Tramps nun wissen, wo sie die zweite Hälfte des Plans finden und eilen zu Butlers Farm.

Hartley, den Sam tatsächlich an der Schulter verwundet hat, und sein Begleiter Gonzales erreichen noch vor dem Morgengrauen das Lager der Tramps. Hartley berichtet Brinkley, was er gehört hat. Der Banditenchef entscheidet, dass die Beschaffung der zweiten Hälfte des Plans Vorrang hat, auch vor dem Treffen mit einem größeren Bandenteil in El Doro. Einer der Banditen, Woodward, ist gegen einen Überfall auf die Farm und wird von Brinkley erschossen.

Old Shatterhand und seine Begleiter treffen nur knapp vor den Tramps auf der Butler-Farm ein. Die Bewohner der Farm schlagen den Tramps das Tor gerade noch vor der Nase zu. Den ersten Angriff können sie abwehren, die Tramps müssen sich zurückziehen. Nach dieser ersten Abwehr erfahren Old Shatterhand und seine Freunde, dass Patterson und seine Tochter Ellen einen Ausflug gemacht haben und nicht auf der Farm sind.

Vater und Tochter geraten auf dem Rückweg prompt in die Hände der Tramps, die sie nun als Geiseln missbrauchen und für die Freilassung die zweite Hälfte der Schatzkarte, Lebensmittel und 5.000 $ Lösegeld fordern. Old Shatterhand kann zwei Stunden Bedenkzeit erreichen. Mrs. Butler erklärt, dass ihr Mann vom Brunnen einen Geheimgang hat graben lassen, der etwa dort endet, wo die Pattersons gefangen gehalten werden. Fred Engel und Old Shatterhand können die Geiseln durch den Geheimgang befreien.

Die Banditen greifen erneut an, schicken zunächst ein Vorkommando in der Deckung großer Deckenrollen vor, die bis zur Palisade vorrücken und Brandsätze auf die hölzernen Gebäude werfen können. Weil die Farmbewohner löschen müssen, gelingt es einigen Banditen, auf das Farmgelände vorzudringen, wo es zu heftigen Kämpfen kommt, die die Farmer nur bestehen können, weil die von Winnetou alarmierten Osagen gerade noch rechtzeitig eintreffen, um die Tramps in die Flucht zu schlagen. Fred gelingt es, Cornel Brinkley die Hälfte der Schatzkarte wieder abzunehmen, die Brinkley seinem Vater geraubt hatte.

Patterson möchte vollenden, was er mit Erik Engel begonnen hat und den Schatz im Silbersee finden. Mithilfe des nun vollständigen Plans und der Unterstützung Winnetous, der bei der Entzifferung der Zeichen behilflich ist, können Patterson und seine Gefährten die Lage des Silbersees lokalisieren. Sie machen sich auf den Weg und stoßen bald auf Lord Harold James Agnus Castlepool, ein schottischer Adliger, der auf Schmetterlingsjagd ist und den Papilio Polymnestor Parinda sucht - vorzugsweise mit roten Flügeln.

Wenig später kommen sie in ein zerstörtes Dorf der Utah-Indianer. Die Krieger sind nicht unter den Toten. Die Mörder haben deren Abwesenheit zur Büffeljagd ausgenutzt. Old Shatterhand, Winnetou und ihren Begleitern ist klar, dass das nur die Tramps gewesen sein können. Bevor sie das Dorf wieder verlassen können, greifen die zurückkehrenden Krieger an. Nur mit Mühe können sie sich aus der gefährlichen Situation retten, aber Ellen, die außerhalb der Gefahrenzone gewartet hat, gerät erneut den Tramps in die Hände, die nicht weit entfernt waren. Brinkley hinterlässt einen Drohbrief, dass sie sterben wird, wenn er nicht den ganzen Plan bekommt.

Die Gefährten trennen sich: Fred, der den Plan im Kopf hat, soll die Tramps zum See führen, wenn sie Ellen dafür freilassen. Er soll aber dafür sorgen, dass sie nur langsam vorankommen. Winnetou begleitet ihn, um aus der Entfernung auf ihn aufzupassen. Old Shatterhand, Patterson, Fred Engel, Sam Hawkens und Gunstick Uncle wollen den kürzeren, aber wegen des ausgegrabenen Kriegsbeils gefährlicheren Weg durch das Territorium der Utahs nehmen.

Brinkley eilt mit seinen Männern nach El Doro. Dort angekommen, wollen die erschöpften Banditen ein paar Tage ausruhen. Doc Hartley, den Brinkley vorgeschickt hatte, damit er Shyler und dessen Tramp-Truppe alarmiert, teilt mit, dass Shyler noch in Las Animas ist und sich frühestens in einer Woche mit Brinkley und seinen Leuten treffen kann. Brinkley ist zufrieden, will er doch nicht mit noch mehr Leuten teilen. Er ruft seine müden Leute auf, mit ihm zu reiten und bringt sie mit der Aussicht auf den Schatz auf Trab.

Fred trifft in Eldoro auf Cornel Brinkley und seine verbliebenen Tramps. Brinkley kann einen seiner Männer nur knapp daran hindern, Fred als unwillkommenen Fremden zu erschießen. Der junge Mann bietet einen Austausch an: Ellens Leben gegen den Schatz, aber Brinkley nimmt sie beide als Geiseln. Fred bietet an, Brinkley und seine Leute zu führen. Er kann noch mit Ellen reden und ihr sagen, dass es darauf ankommt, dass sie möglichst langsam vorankommen, damit Old Shatterhand und die anderen früher am Silbersee sind und die Banditen in eine Falle locken können.

Die Utahs bemerken die Eindringlinge in ihr Territorium und umzingeln sie in der Nacht. Der Große Wolf, Häuptling der Utahs, will sie wegen des Mordes an den Frauen und Kindern in dem Jagddorf töten. Old Shatterhand kann erreichen, dass sie zunächst als Gäste ins Dorf der Utahs mitkommen, sich dem Urteil der Ältesten aber unterwerfen werden. Patterson wird nervös, weil sie dadurch ihren Vorsprung aufgeben.

Im Dorf der Utahs tagt der Rat der Alten, der zu dem Schluss kommt, dass die Weißen schuldig sind und das Kriegsbeil auszugraben ist. Die aktuellen Gefangenen dürfen aber um ihr Leben kämpfen – stellvertretend durch Old Shatterhand. Sollte er gewinnen, sind er und seine Begleiter frei. Er kann den siegesgewissen Großen Wolf nach heftigem Kampf mit einem seiner gefürchteten Schmetterschläge ins Reich der Träume schicken. Die Weißen können unbehelligt abziehen, aber der Rollende Donner, ehrgeiziger Unterhäuptling der Utahs, wittert seine Chance, den Großen Wolf als Häuptling abzulösen. Er verfolgt sie mit etwa dreißig Kriegern.

Fred gibt sich alle Mühe, den Vormarsch der Tramps zu verlangsamen. Sie erreichen nach diversen Umwegen den Geistercanyon, nach dessen Durchquerung es nur noch ein Tagesritt bis zum Silbersee ist. Ellen fällt auf, dass ihre Freunde keine Spuren hinterlassen haben und ahnt, dass sie nicht vor ihnen sind. Fred meint jedoch, dass sie schon Tage früher dort gewesen sein könnten und gewiss ihre Spuren verwischt hätten.

Winnetou, der den Freunden folgt, um sie über die weiteren Schritte der Tramps zu informieren, bemerkt dies und weiß auch, dass die Verfolgung nicht auf das Konto des Großen Wolfes geht. Er erreicht die Gefährten kurz vor dem Geistercanyon und warnt sie vor den Verfolgern. Im Geistercanyon findet Old Shatterhand die Spuren der Tramps. Mit Winnetous Hilfe können die Utahs überrascht werden. Als der Rollende Donner Winnetou erschießen will, kracht von oben ein Schuss, der den Ehrgeizling tötet. Der Große Wolf hat den Verräter selbst gerichtet und schwört, sein Wort zu halten.

Noch im Geistercanyon rauchen Utahs und Weiße die Friedenspfeife. Old Shatterhand bitte den Großen Wolf um Unterstützung gegen die Tramps, die auch die Mörder der Frauen und Kinder im Jagddorf sind. Der Utah-Häuptling sagt seine Hilfe zu und begleitet die Gefährten mit seinen Kriegern zum Silbersee.

Die Tramps haben den See mit ihren Geiseln erreicht. Brinkley bricht sein Wort, Ellen und Fred freizugeben, wenn Fred ihnen den Ort des Schatzverstecks preisgibt. Fred kann ihm sagen, dass es auf der anderen Seeseite wohl eine Höhle geben muss, in der der Schatz sein müsste. Brinkley lässt Bäume fällen und ein Floß bauen, mit dem er mit Doc Hartley, Hilton und Knox zur anderen Seeseite fahren will. Fred, der den Verdacht hat, dass Brinkley ihn und Ellen eher umbringen wird als sie laufen zu lassen, kann während der Baumfällarbeiten den Banditen, der ihn beinahe schon in Eldoro erschossen hätte und sie nun bewacht, außer Gefecht setzen und startet mit Ellen einen Fluchtversuch. Sie werden jedoch von Greg, einem anderen Tramp, gestellt.

Das Floß ist fertig. Bevor Brinkley mit seinen Unterführern abfährt, erklärt er, dass – wenn sie in drei Stunden nicht zurück seien – Fred gehängt werden soll und die junge Frau Freiwild für seine Männer sei. Um weitere Fluchtversuche zu verhindern, fesseln die Tramps das junge Paar an einen Baum.

Brinkley und seine unmittelbaren Vertrauten fahren zur Schatzhöhle. Dort erwartet sie ein alter Indianer, der sich Nintropan hauey nennt, was Hartley als Tonkawa-Sprache erkennt und übersetzt, es bedeute Großer Bär. Der Große Bär will die Banditen daran hindern, den Schatz an sich zu reißen, wird aber niedergeschlagen. In einem benachbarten Höhlenraum finden die vier Tramps den unermesslichen Schatz, den der alte Indianer gehütet hat. Habgierig wollen sie sich darauf stürzen und gönnen dem jeweiligen Nebenmann kein Stäubchen Gold. Hilton wirft in der Schlägerei der Unterführer einen Stein auf Brinkley, der seine Kumpane darauf alle erschießt. Von seinem Triumph hat er nicht lange etwas: Der Große Bär erwacht aus seiner Ohnmacht und zieht an einem Ring eine Kette aus dem Stein, womit der Verschluss der Schatzverwahrung und die Falltür vor der Schatzverwahrung geöffnet werden. Brinkley stürzt samt dem Schatz in einen moorigen Untergrund, in dem er versinkt.

Die Banditen am anderen Ufer schreien sich die Seele aus dem Leib, bekommen aber keine Antwort. Einer entscheidet schließlich, dass die Zeit abgelaufen ist und Fred hängen soll. Ellen muss hilflos mit ansehen, wie die Schlinge vorbereitet wird. Ihr Liebster hat die Schlinge schon um den Hals, als ihre Gefährten eintreffen und Old Shatterhand den Strick in letzter Sekunde durchschießt und Fred damit das Leben rettet. Die Banditen werden mithilfe der Utahs vernichtet. Lord Castlepool kann einen Papilio Polymnestor Parinda von der Schulter eines zitternden Banditen greifen und ist stolz und glücklich, seine Sammlung nun vervollständigt zu haben.

Winnetou und Old Shatterhand fahren zur Schatzhöhle, wo sie die toten Tramps finden und auch feststellen, dass Cornel Brinkley mit dem Schatz ins Verderben gestürzt ist. Utahs und Gefährten brechen gemeinsam vom Silbersee auf. Zunächst trennen sich die Utahs als ihre Freunde von der Gruppe, wenig später verabschieden sich auch Winnetou und Old Shatterhand, um neuen Abenteuern entgegen zu reiten.

Als erster Karl-May-Film der Sechzigerjahre hält Der Schatz im Silbersee noch einige Einzigartigkeiten bereit:

Hinter den Kulissen[]

Der Schatz im Silbersee war der erste Western, der auf der Basis eines Romans von Karl May produziert wurde. Bis dahin waren ausschließlich Orient-Romane verfilmt worden. Pläne dazu gab es wohl schon länger, verwirklicht wurden sie aber erst, als Horst Wendlandt die CCC-Film von Artur Brauner verließ und zur Rialto-Filmgesellschaft kam. Als Drehort der Filme diente in allen Verfilmungen von Rialto das damalige Jugoslawien, das zwar sozialistisch regiert wurde, aber blockfrei war und dessen Regierung keine Bedenken hatte, einem westlichen Filmunternehmen Drehgenehmigungen für Filme zu geben, die in den USA spielen sollten. Bedingung war jedoch, dass dies in Co-Produktion mit der staatlichen Jadran-Film geschehen sollte und jugoslawische Schauspieler mitwirken sollten.

Nach einiger Vorarbeit begannen die Dreharbeiten am 6. August 1962, die am 1. Oktober 1962 bereits beendet waren. Nach Schnitt und Synchronisation (die nicht mal ganz eine Woche dauerte) lief der Film am 14. Dezember 1962 in den deutschen Kinos an und löste einen wahren Ansturm auf die Kinokassen aus. Der Film wurde für mehr als 3 Millionen Zuschauer innerhalb eines Jahres mit der Goldenen Leinwand ausgezeichnet, bekam den Bambi für den wirtschaftlich erfolgreichsten Film des Jahres 1963 und – nach anfänglich anderer Ansicht der Filmbewertungsstelle – auch das Prädikat „wertvoll“. Bei Kosten von 3,5 Mio. DM spielte der Film – nur an den Kinokassen – 6,4 Mio. DM ein. Seinerzeit galt ein Film als erfolgreich, wenn er seine Kosten einspielte und noch zusätzlich etwas abwarf. Die heutige Hollywood-Sicht, dass ein Film frühestens dann nicht als wirtschaftlicher Flop gilt, wenn er deutlich mehr als das Doppelte seiner Produktionskosten an der Kinokasse generiert, war noch Zukunftsmusik.

Zum Erfolg des Films (und seiner Nachfolger) trug auch die geradezu ikonische Musik von Martin Böttcher bei, die umgehend auf Schallplatte gepresst wurde und massenweise über die Ladentische ging – die ersten lagen vermutlich schon unter diversen Weihnachtsbäumen, denn die Single (A-Seite Old-Shatterhand-Melodie, B-Seite Tramp-Melodie) erschien noch 1962.

Bei der Wahl der Schauspieler ließen sich Rialto Preben Philipsen und Horst Wendlandt als Produzent nicht lumpen. Mit Lex Barker und Herbert Lom zog man hollywooderfahrene Stars an Land, beschäftigte bereits bekannte deutsche Schauspieler(innen) wie Marianne Hoppe und Ralf Wolter, gab aber auch dem breiten Publikum noch weitgehend unbekannten Leuten wie Götz George und Karin Dor eine Chance, die mit diesem Film erst richtig bekannt wurden - ganz zu schweigen von Pierre Brice, der mit Winnetou die Rolle seines Lebens spielte, aber davor jedenfalls in Deutschland unbekannt war.

Als erster Film der Karl-May-Reihe der Sechzigerjahre hält der Film noch einige Einzigartigkeiten bereit:

- Den groben Kostümfehler in den Anfangsszenen, der beim Postmeister von Tulsa unterlaufen ist - die grüne Baseballmütze

- Den einzigen Auftritt eines Schwarzen, ebenfalls in den Anfangsszenen, der im Saloon an der Bar steht

- Den einzigen aus sich selbst heraus bösartigen Indianer: den ehrgeizigen Unterhäuptling Rollender Donner, der das Versprechen des Häuptlings Großer Wolf bricht, als dieser noch außer Gefecht ist.

Handelnde Personen[]

und Synchronsprecher(innen)[]

Hauptcharaktere[]

  • Lex Barker als Old Shatterhand (Horst Niendorf)
  • Pierre Brice als Winnetou (Herbert Stass)
  • Herbert Lom als Cornel Brinkley (spricht selbst)

Wichtige Nebencharaktere[]

  • Ralf Wolter als Sam Hawkens (spricht selbst)
  • Eddi Arent als Lord Harold Castlepool (spricht selbst)
  • Mirko Boman als Gunstick Uncle (Gerd Martienzen)
  • Götz George als Fred Engel (spricht selbst)
  • Karin Dor als Ellen Patterson (spricht selbst)

Nebencharaktere[]

  • Marianne Hoppe als Mrs. Butler (spricht selbst)
  • Jan Sid als Patterson (Erwin Linder)
  • Ilija Ivezic als Hilton (Hans- Walter Clasen)
  • Branko Spoljar als Magister Jefferson Hartley (Josef Dahmen)
  • Milivoj Stojanovic als Knox (Rudolf Fenner)
  • Slobodan Dimitrijevic als Rollender Donner
  • Jozo Kovacevic als Großer Wolf (Uwe Friedrichsen)
  • Velimir Hitil als Woodward (Benno Gellenbeck)

Klein- und Hintergrundcharaktere[]

  • Kasim Cikos als Gonzales
  • Kasim Kuckovic als Tramp-Wächter (Silbersee)
  • Milan Maric als Greg
  • Antun Nalis als Bruns
  • unbekannter Schauspieler als Erik Engel
  • unbekannter Schauspieler als Großer Bär
  • Vladimir Medar als Joe (Saloon-Wirt) (Heinz Klevenow)
  • Sime Jagarinac als Osagen-Häuptling

Orte[]

Handlungsorte[]

  • Butlers Farm
  • Dorf der Utahs
  • El Doro
  • Jagddorf der Utahs (zerstört)
  • Lager der Tramps
  • Schatzhöhle am Silbersee
  • Silbersee
  • >Tulsa

Erwähnte Orte[]

  • Las Animas
  • Salt Lake City

Einzelnachweise[]

  1. Michael Petzel, Karl-May-Filmbuch, S. 497
Der Schatz im Silbersee (Film) (2024)
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Author: Dan Stracke

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